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Philipper 3, 1

 

„Freut euch in dem Herrn!"
Philipper 3, 1

- eine schöne Losung für den Sommer, für die hoffentlich unbeschwerte Zeit des Urlaubs, die vielleicht noch vor Ihnen liegt. Aber kann man so einfach in diesen Krisenzeiten zur Freude einladen? „Freut euch in dem Herrn!"
So viele Menschen scheinen freudlos durchs Leben zu gehen, sehen für sich, ihre Familie keine richtige Zukunftsperspektive mehr. Andere wiederum scheinen mit ihrem Leben zufrieden zu sein, leben sorglos von Tag zu Tag. Ich selber kenne beides, Zeiten, in denen ich eher traurig und Zeiten, in denen ich eher glücklich bin. Darum genieße ich die Augenblicke, in denen ich mich ganz unbeschwert fühle und mich freue, denn ich weiß, es gibt auch wieder andere Zeiten!
„Freut euch in dem Herrn!" - dem Apostel Paulus, der im Philipperbrief immer wieder zur Freude aufruft, geht es um eine Freude, die nicht von solchen Stimmungen abhängig ist. Er spricht von einer Freude, die in allen Lebenssituationen da ist, die wir nicht mehr verlieren können.
Es ist die Freude an Gott.
Wenn es nur um Stimmungen ginge, dann müsste der Apostel Paulus im Philipperbrief anders sprechen. Er sitzt im Gefängnis und weiß nicht, wie es in seinem Leben weitergeht, er erlebt schlechte, finstere Zeiten. Aus dem Kerker heraus ruft er zur Freude auf.
Wie kann man sich - besonders in schwierigen Zeiten - nur an Gott freuen, wie geht das?
Paulus hält sich an die Glaubensgewissheit, ich bin von Jesus geliebt. Wenn andere Menschen uns lieben, ist unser Herz froh. Wie schwer haben es Menschen, die nicht erfahren, dass sie geliebt sind. Als Christ weiß ich, da ist jemand, der liebt mich trotz meiner Fehler und Eigenarten. Er liebt mich so wie ich bin. Er ist mein bester Freund.
Ein weiterer Grund zur Freude ist die Gewißheit, ich bin nie allein. Auch in Situationen, die uns überfordern, in denen wir keine Antwort haben, unsicher sind, ist er bei uns als unser bester Freund.
Ein weiterer Grund zur Freude ist die Möglichkeit, mit Gott sprechen zu können. Wie gut tut es, mit einem Menschen zu reden, der Anteil nimmt, der sich darum bemüht uns zu verstehen. Gott versteht uns, und wir können ihm unsere Sorgen und Ängste sagen.
Ein weiterer Grund zur Freude ist die Gewißheit, ich werde gebraucht. Es ist doch nicht so schwer, anderen Menschen unsere Güte spüren zu lassen, indem wir Zeit für sie haben, ihnen helfen, sie verstehen. Freude, die wir bereiten, kehrt ins eigene Herz zurück. „Geteiltes Leid ist halbes Leid, geteilte Freude ist doppelte Freude."
„Das Rezept zur Freude ist uns von Jesus selbst gegeben worden. Unmittelbar bevor er verraten wurde, sprach er mit seinen Jüngern und versicherte ihnen, dass sie Freude erleben werden trotz der Trauer, die ihnen in Kürze bevorstand. ‚Das sage ich euch, damit meine Freude in euch bleibe und eure Freude vollkommen werde!‘ Wenn seine Worte in ihnen ‚wohnen‘ und ihre Gedanken mehr beeinflussen als die Umstände, dann werden sie Freude erleben" (S. Ferguson).
Jörg Zink hat den Monatsspruch so übersetzt: „Im Übrigen, liebe Brüder und Schwestern, freut euch, dass ihr zum Herrn gehört und dass der Herr für euch da ist." Ferguson und Zink drücken beide das aus, was wir wieder neu entdecken dürfen: Wir leben als Christen von und mit der Freude, die uns der Herr schenkt.
Ich wünsche Ihnen einen schönen Sommer, in dem es oft Gelegenheit gibt, sich an Gott zu freuen.

Rainer Schling