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Matthäus 27, 54

 

Wahrlich, dieser ist Gottes Sohn gewesen!

Monatsspruch April - Matthäus 27, 54

Mal ehrlich, stellen Sie sich Jesus so vor? Sieht so Gottes Sohn aus?
Bilder von Jesus gibt es viele.
Zu allen Zeiten haben Künstler ihn gemalt, gezeichnet, auch karikiert.
Auf manche Motive trifft man immer wieder:
Jesus als Kind, das in der Krippe liegt und mit verklärtem Blick gen Himmel schaut - ist eines dieser Motive.
Oder: Jesus, der Zwölfjährige, vertieft in eine Diskussion mit den jüdischen Rabbinern. Jesus im Kreis seiner Jünger beim letzten Abendmahl - auch das eine vertraute Szene.
Und schließlich: Jesus am Kreuz.
Tausendfach ist der sterbende Mann gemalt, in Holz geschnitzt, in Stein gehauen und in Eisen gegossen worden. Der Gekreuzigte ist das Zentrum aller christlichen Kunst.
Nichts von alledem auf diesem Bild.
So wie hier habe ich Jesus noch nie gesehen. Und doch trägt dieses Bild den Titel: „Der lachende Jesus“. Gemalt wurde es von einem amerikanischen Porträtisten für den Kapuziner-Pater P. Martin.
Jesus lacht.
Am Ufer des Sees Genezareth steht ein bärtiger junger Mann, das Fischernetz in der Hand und strahlt mir ins Gesicht. Wie ein Freund, den ich bei seiner Arbeit überrasche und der sich freut, mich zu sehen.
Jesus besticht mich mit seinem Lachen. So wäre ich ihm gerne begegnet. Ein Mann, der Lebensfreude ausstrahlt. Ein Mann, der durch seine Offenheit begeistert und mitreißt.
Sicherlich: Er hatte es nicht leicht in seiner Zeit. Kritik an dem, was er predigte und wie er lebte, gab es von allen Seiten. Und einsame, verzweifelte Momente kannte Jesus auch. Aber ich bin überzeugt: Nur ein Mensch mit Lebensfreude und mit einer gehörigen Portion Optimismus kann die Menschen dazu bewegen, ihm zu folgen. Nur einer, der guten Mutes seine Sache tut, kann andere von dieser überzeugen. Nur einer, der lacht, kann auch traurig sein. Jesus lacht.
Ostern widerspricht dem Tod. Vom Kreuz Christi spräche heute niemand mehr, wenn es nicht gebunden wäre an die Auferstehung.
Die Auferstehung ist das Zeichen der Hoffnung in allen Dunkelheiten dieser Welt. Im Licht der Auferstehung - davon bin ich überzeugt - begegnet mir das fröhliche Antlitz Gottes, das mich zu einem lebensfrohen und optimistischen Menschen machen will.
Ostern widerspricht dem Kreuz. Der Auferstandene ist der lachende, der fröhliche Christus, der alles Leid hinter sich gelassen hat.
Auf diesen Weg möchte er uns mitnehmen. Er, der Auferstandene, der Sohn Gottes. Er lädt uns ein und will mich anstecken mit seiner Menschlichkeit, seiner lebensbejahenden Fröhlichkeit. Sein Lachen soll das meine werden. Von ihm sind wir eingeladen, die Kreuze des Lebens hinter uns zu lassen und als frohe Christenmenschen zu leben. Ich bin sicher, diese Botschaft würde unsere Welt verstehen.

Rainer Stecker
Montasspruch April 2015