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Lukas 24, 5-6

an lk24 5 6Liebe Leserinnen und Leser!
Der Monatsspruch April geht schon über die Passion Jesu hinaus. Bevor Jesus wieder leben darf, muss er sterben. Warum Gott keinen anderen Weg wählte, wissen wir nicht und können wir wohl auch nie so recht verstehen.
Jesu Tod umgeben Geheimnisse, die wir nicht deuten können. Die einen sahen in Jesus das Heil, die anderen das Unheil der Welt. Letztere setzten sich durch. In einem zweifelhaften Verfahren und mit schlechtem Gewissen des Pilatus wird Jesus hingerichtet auf römische Art. Durch das Kreuz, den schändlichen Tod für Nichtrömer. Ein schlimmes Ende.
Dem dann ein wunderbar wunderlicher Anfang folgt. Von einem Schrecken begleitet wie das Ende drei Tage zuvor. Die Frauen am Grab Jesu wollen einen letzten Liebesdienst verrichten und den Leichnam salben, aber sie finden den toten Freund nicht. Dafür sehen sie einen Engel, der ihnen sagt: Was sucht ihr den Lebenden bei den Toten? Er ist nicht hier, er ist auferstanden. Dabei hatte Jesus doch angekündigt, dass er nicht tot bleibt und Gott mehr Möglichkeiten weiß, als wir uns je werden vorstellen können. Bei Gott ist kein Ding unmöglich, das hatten die Frauen doch gehört. Aber Hören und Glauben sind verschiedene Dinge.
Das kennen wir von uns, dass wir nicht glauben können, was geschehen ist oder geschieht. Sowohl beim Heil also auch beim Unheil. Kann das denn wahr sein? Fragen wir uns dann. Und wenn wir das schon manchmal bei Menschen und ihrem Tun überlegen müssen, wie viel mehr bleiben uns dann Gottes Möglichkeiten verschlossen? Es ist, wie es bei Gott ist. Wir sehen und staunen, aber für wahr halten und glauben, das kommt erst lange Zeit später. Manchmal dauert es Jahre. Bei den Frauen am leeren Grab dauert es viele Stunden, bei den Jüngern dauert es noch etwas länger. ER LEBT. Das kann man nicht für möglich halten, aber man kann sich helfen: Durch Singen und Jubel, durch Weitererzählen.
Wer glaubt, dass ER LEBT, lebt anderes. Mit etwas offenerem, unbegrenzterem Erwarten in allem, mit dem Bewusstsein, dass etwas weitergeht. Schließlich wird es bei uns so sein: Es geht weiter über den Tod hinaus: ein Leben in Gottes Hand.
Für immer.

Pfarrerin Annette Schulz
aus der Kirchengemeinde Leopoldstal
April 2017.