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Kolosser 4, 6

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„Eure Rede sei allezeit freundlich und mit Salz gewürzt …“, so empfiehlt uns der Verfasser des Kolosserbriefs, der Monatsspruch für den Monat Mai. Eine gute Empfehlung, so finde ich. Nicht immer erleben wir Menschen, die so reden. – Leider. Wird diese Regel aber nicht beachtet, sind Verletzungen die Folge.

„Eure Rede sei allezeit freundlich und mit Salz gewürzt …“, ich denke, als vernünftig haben wir diese Aufforderung in den Kirchenvorständen Horn und Bad Meinberg erlebt, als wir den Gemeindeberatungsprozess durchlaufen haben, der nun mit einer Kooperationsvereinbarung zu Ende gegangen ist.

„Eure Rede sei allezeit freundlich …“ – Offenheit und Respekt sollten den Umgang miteinander prägen, sodass das Zusammensein förderlich ist, nicht Vorurteile, Ausgrenzung und Aggression. Mein Gegenüber ist Gottes geliebtes Geschöpf, wie ich – sich das bewusst zu machen, immer wieder zu verdeutlichen, auch wenn es schwerfällt, das könnte helfen.

„Eure Rede sei allezeit freundlich …“, gemeint ist damit sicherlich auch kein falsches Getue, mit dem man sich verstellt und hinter dem etwas ganz anderes steckt, als es nach vorne sichtbar wird. „Vorneherum“ nett und freundlich, das ist nicht alles. Und „hintenherum“ dann womöglich das „Messer in den Rücken stoßen“, das ist das Letzte. Die beiden Kirchengemeinden machen sich in vielen Dingen gemeinsam auf den Weg, im Konfirmandenunterricht beispielsweise, oder beim äußeren Erscheinungsbild des Gemeindebriefs, auch bei immer mehr gemeinsamen Gottesdiensten. Ein vernünftiger Weg, nur möglich durch den guten Umgang miteinander, sonst wäre er zum Scheitern verurteilt gewesen. Aber vielleicht auch, wenn das Zweite, das der Verfasser des Kolosserbriefs anspricht, gefehlt hätte: „mit Salz gewürzt“ soll unsere menschliche Rede, unser Austausch untereinander sein. Was meint er damit? Ohne Salz fehlt die Würze in der Suppe. Salz besteht aus kleinen Kristallen, jedes kleine Körnchen ist wichtig und hat Wirkung. Salz ist lebensnotwendig. Salz reinigt aber auch. Und es hält Wunden offen. Eine „gesalzene Rede“ ist also nicht nur ansprechend und interessant, weil sie eben gut gewürzt ist. Sie spricht auch Probleme offen an und hält mit Anfragen „nicht hinter dem Berg“. Dabei bleibt sie eben freundlich, das ist bei Kritik sonst oft genug zu vermissen. Aber nur so geht es. Respektvoll und ehrlich, zur Gemeinsamkeit bereit, aber auch das Trennende nicht verschweigend, zu Kompromissen fähig, aber nicht unter dem Zwang zur Selbstaufgabe. So geht es zwischen Bad Meinberg und Horn. Und so geht es insgesamt unter uns Menschen. Denn dann würden wir besser miteinander umgehen, dann könnte Vieles gemeinsam gelöst werden. Und dann würde wachsen, was Gott einmal heraufführen wird, Gerechtigkeit und Frieden, das Ende von Leiden. Schmerzen und Krieg. Das gilt im Kleinen wie im Großen.

„Eure Rede sei allezeit freundlich und mit Salz gewürzt …“, so können wir dazu beitragen, dass sich schon immer wieder der „Himmel auf Erden“ verwirklicht. Wohltuend, das immer wieder zu erleben, nicht nur im „Wonnemonat“ Mai, das meint Ihr

Pastor Matthias Zizelmann
(Monatsspruch Mai 2017)