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Johannes 8,12

 Krippen - Meditation

Die Weihnachtszeit ist Krippenzeit. In den Kirchen und in vielen Häusern werden sie zu Weihnachten liebevoll aufgebaut. Mancherorts werden die Krippenfiguren schon im Advent nach und nach hingestellt. Es beginnt mit Maria und dem Engel, der ihr die Geburt des Gottessohnes verheißt. Josef kommt hinzu, der sich mit Maria und dem Esel auf den Weg nach Bethlehem macht. Dann folgen die Hirten, die Tiere und die Könige, bis am Heiligen Abend die Krippe mit dem Jesuskind dann ganz zu sehen ist.

Woher kommt eigentlich die Tradition der Krippen? Als „Vater der Krippe" gilt Franz von Assisi, der im Jahre 1223 um Weihnachten in einem Wald bei Greccio die erste Weihnachtskrippe baute. In einer Waldhöhle errichtete er eine Futterkrippe, an der auch ein lebendiger Ochse und ein Esel standen. Dann hielt er vor einer großen Menschenmenge seine berühmte Weihnachtspredigt und machte so denen, die nicht lesen konnten, die Weihnachtsgeschichte verständlich.

Sind Krippen also nur etwas für Kinder, die noch nicht lesen und schreiben können, oder eine hübsche Dekoration zum Weihnachtsfest?

Krippen erzählen auf ihre Weise die Weihnachtsgeschichte. Wer einmal eine große Krippenausstellung wie die in Telgte oder vor zwei Jahren in der Theologischen Bibliothek in Detmold besucht hat, weiß, dass jede Krippe die Weihnachtsgeschichte anders akzentuiert. Besonders fällt das bei den Krippen aus Übersee auf, weil sich die Menschen mit ihrem Aussehen und ihren Lebenserfahrungen in den Krippenfiguren widerspiegeln.

Die Berlebecker Krippenfiguren wurden sorgsam aus Ton geformt. Ihre Haltung strahlt Neugier und Freude, Staunen und ein wenig Sorge aus.

Konnten die Menschen damals erfassen, dass dieses neugeborene Kind der Heiland, das Licht der Welt ist? Können wir das heute, wenn wir Jesu Botschaft hören:

„Ich bin das Licht der Welt, wer mir nachfolgt, wird nicht wandeln in der Finsternis, sondern wird das Licht des Lebens haben." Christus, der Heiland, ist das Licht der Welt. Mit seiner Gegenwart will er uns trösten und unser Leben hell machen. Er will uns beistehen, wenn unser Leben schwer ist. Nie sind wir ohne ihn. Die Kerzen, die wir im Advent und zu Weihnachten entzünden, sind ein Glanz dieses Lichtes: Ihr warmes Licht weist uns hin auf den Gottessohn, der alle Menschen retten und erlösen will. Bis zu den Gottesdiensten über den Jahreswechsel wird die Krippe in der Kirche stehen bleiben. Dann wird sie, wie in vielen Familien auch, sorgfältig verpackt und für das nächste Jahr an den gewohnten Platz geräumt. Ein bisschen wehmütig vielleicht, weil diese Zeit wieder vorüber ist. Aber der, der von sich sagt „Ich bin das Licht der Welt", lässt sich nicht verpacken und beiseite räumen bis zum nächsten Weihnachtsfest. Er ist allezeit das Licht der Welt. Er will uns immer Geborgenheit schenken. Er reicht uns die Hand und will uns zu Gott, seinem Vater im Himmel, führen. Das ist seine Einladung, die immer wieder an uns ergeht.

Zu Weihnachten werden wir diese Einladung wieder hören. Jeden Tag dürfen wir sie annehmen und entdecken, wie sein Licht unser Leben hell macht. Eine gesegnete Advents- und Weihnachtszeit wünscht Ihnen, auch im Namen von Pastorin Stijohann,

Iris Opitz-Hollburg
im Dezember 2011