Hauptmenü

Jakobus 4, 17

jak4_17.gif  

Wer das Gute tun kann, und es nicht tut, der sündigt.
Jakobus 4,17

Au weiah – erwischt!!!
Wer das Gute tun kann – ich könnte ja eine ganze Menge: mehr Zeit investieren für meine Nächsten, mehr Geld, Mittel, Gaben einbringen. Freundlicher, geduldiger, netter, langmütiger, liebevoller, weniger egoistisch… sein.
Und ehrlich gesagt, wird mir bei diesem Vers – je länger ich darüber nachdenke – Angst und Bange. Was könnte ich nicht alles tun – und lasse es. Natürlich könnte ich jetzt eine ganze Menge guter Gründe hinterher schieben, warum das alles gar nicht immer geht – und weiß doch genau, dass es oft einfach nur Gedankenlosigkeit, aber auch Faulheit, Trägheit und Egoismus sind.
Wer das Gute tun kann, und es nicht tut, der sündigt! Ich sündige – pausenlos und permanent, mal mit und mal ohne Absicht! Ob ich das jetzt wahrhaben und (mir) eingestehen will oder nicht.
Paulus sagt im Römerbrief (Röm 7,18-19):
„Wollen habe ich wohl, aber das Gute vollbringen kann ich nicht. Denn das Gute, das ich will, das tue ich nicht; sondern das Böse, das ich nicht will, das tue ich."
Würde ich also konsequent, schonungslos und ehrlich über mein Leben und Handeln nachdenken, dann würde ich feststellen, dass ich gefangen bin. Gefangen in dem Gesetz der Sünde, wie Paulus es nennt, gefangen darin, dass mein Tun und Denken immer wieder um mich selbst und meinen Vorteil kreist.
Und ich müsste verzweifeln: „Ich elender Mensch!", seufzt Paulus, „wer wird mich erlösen von diesem todverfallenen Leibe?"
Denn drastisch und konsequent zu Ende gedacht merke ich: So kann man nicht leben, so kann man auch nicht mehr handeln.
Ich brauche Freiheit! Freiheit von diesem ständig um sich selber kreisen, Freiheit von Sünde und Schuld, Freiheit, um meine von Gott geschenkten Gaben einzusetzen.
Dank sei Gott durch Jesus Christus, unsern Herrn! So gibt es nun keine Verdammnis für die, die in Christus Jesus sind.
Denn das Gesetz des Geistes, der lebendig macht in Christus Jesus, hat dich frei gemacht von dem Gesetz der Sünde und des Todes. So sagt es Paulus – und schöner und kürzer kann man es gar nicht sagen: ich bin frei! Und lebendig! Und begeistert begabt!
In Christus vergibt mir Gott meine Schuld, Christus befreit mich zu neuem Leben und neuem Handeln. Immer wieder, jeden Tag. Er wurde aufs Kreuz genagelt, damit meine Schuld mich nicht mehr festnageln kann.
Es gibt einen neuen Anfang: „Vergib uns unsere Schuld, führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen!" Mit diesem Gebet stehen wir mit Jesus Christus mitten im katastrophalen Weltzustand am Anfang der Neuen Schöpfung.
So befreit kann ich jeden Tag neu beginnen. Ich kann neu, anders leben, kann es immer wieder versuchen. Ich kann Gutes tun, kann es immer wieder neu versuchen. Ich kann meine Gaben für andere einsetzen, kann es immer wieder versuchen. Dank sei Gott, durch Jesus Christus!

Heike Stijohann

Im Licht und in der Kraft Jesu
können wir
in der Welt von heute
wahrhaft menschlich
leben, handeln,
leiden und sterben:
weil durch und durch
gehalten von Gott,
bis zum letzten

engagiert
für den Menschen.

 

Hans Küng