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Apostelgeschichte 2, 2

 

Was feiern wir Pfingsten? Diese Frage wurde auch schon von Günter Jauch in „Wer wird Millionär“ gestellt. Da half auch kein Joker, der Kandidat konnte sie nicht beantworten. Dabei ist die Antwort gar nicht schwer: Pfingsten feiern wir Christen das Fest der Ausgießung des Heiligen Geistes. Was damit gemeint ist und worin das Fest seinen Ursprung hat, davon berichtet der Evangelist Lukas in seiner Apostelgeschichte. Fünfzig Tage waren seit Ostern vergangen. Jesus war tot, aber dann hieß es, er lebe. Einige hatten ihn mit ihren eigenen Augen gesehen. Dann war er nach 40 Tagen vor den Augen der Jünger in einer Wolke entschwunden. Jesus war zu Gott seinem Vater in den Himmel zurückgekehrt.
Jetzt waren die Jünger wirklich ohne ihren Herrn und Meister. Ängstlich hatten sie sich in einem Haus in Jerusalem versteckt. Es war Erntefest und die Stadt voller Menschen. Aus aller Herren Länder waren sie gekommen um in Jerusalem zu feiern. Da „geschah plötzlich ein Brausen vom Himmel wie von einem gewaltigen Wind und erfüllte das ganze Haus, in dem sie saßen“, so heißt es in Apostelgeschichte(2,2). Die Jünger wurden vom Geist Gottes erfüllt. Wie Feuer und Flamme waren sie. Im Haus hielt sie nichts mehr. Sie mussten hinaus auf die Straßen und fingen an das Evangelium von Jesus Christus in allen Sprachen zu verkündigen. Fremde und Einheimische waren ebenso ratlos wie entsetzt. „Was will das werden?“, fragten viele in das Sprachengewirr hinein. Manche spotteten: „Sie sind voll von süßem Wein!“ Aber Petrus beruhigte die Menschenmenge und sprach über die großen Taten Gottes und davon, dass Gott seinen Geist auf alle Menschen ausgießen will. So war es dann auch: Die unterschiedlichsten Menschen begannen einander zu verstehen. Sie fanden eine gemeinsame Sprache. Das Trennende war überwunden. Den Heiligen Geist kann man nicht sehen, aber seine Wirkungen sind erstaunlich. Bei Jesu Taufe öffnet sich der Himmel und der Geist kam wie eine Taube herab. Dieses Bild hat der Künstler Rüdiger Pfeffer in seinem Pfingstbild aufgenommen. Die Taube kommt aus einem tiefen Blau. Das ist die Farbe des Himmels, die Farbe für Gott. Nicht weit entfernt ist Gott, er ist uns nahe. Ein schönes Bild. Gott ist durch seine Worte mitten unter uns. Der Heilige Geist legt sie in unser Herz. Gottes Worte berühren unsere Seele. Gott ist in uns. Das Blau des Himmels ist von einem kräftigen Gelb umgeben, die Farbe der Sonne und des Lichtes. An den Rändern mischt es sich mit dem Blau zu Grün, zur Farbe der Hoffnung. Die vielen bunten Farbtupfer stehen für uns Menschen. Gottes Geist, seine Worte in uns, machen uns nicht gleichförmig und gleichfarbig. Erfüllt vom Heiligen Geist entfaltet jeder Mensch seine eigene Farbe und kann sein Leben aus dem Geist Gottes heraus gestalten.
Das ist doch ein Grund zum Feiern!

Iris Opitz-Hollburg
Juni 2017