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2. Korinther 12, 9 (Jahreslosung 2012)

 

Jahreslosung 2012:

Jesus Christus spricht:

„Meine Kraft ist in denSchwachen mächtig!"

2. Korintherbrief 12, 9

 

Das kann ich alleine: da steht der kleine Kerl vor mir mit hochrotem Kopf. Nein, er lässt sich die Schuhbänder nicht aufknoten – nein, das kann er alleine!
Alleine! Stark wollen sie sein, die Kleinen im Trotzalter, siegen, gewinnen, bestimmen. Aber mal ganz ehrlich – eigentlich ist dieser kleine Mann doch in diesem Moment ganz schwach. Ausgeliefert an sein eigenes Nicht-Können und Trotzdem-Wollen. Wäre es nicht viel einfacher, wäre er nicht viel stärker, wenn er sich einfach helfen ließe?
Jetzt werden Sie sofort schmunzeln und sagen, ja, das kenne ich. Das kennen wir von unseren Kindern oder Enkeln, Nichten oder Neffen...
Aber kennen wir das nicht auch von uns? Das kann ich alleine! Dazu brauche ich keine Hilfe. Ich will auf keinen angewiesen sein! Stark wollen wir sein.Und manchmal werden wir dabei fast genauso trotzig einsam, wie dieser kleine Mann. Denn, wenn ich alles alleine machen, können, leisten muss, wenn ich selber immer stark sein muss – oder denke, ich dürfte mir keine Schwäche erlauben, wenn ich Angst habe, ausgenutzt zu werden oder übervorteilt... dann bin ich in Wirklichkeit klein und schwach und hilflos. Dann werde ich ganz dünnhäutig und verletzbar.
Jesus Christus spricht: „Meine Kraft ist in den Schwachen mächtig!"
Die Jahreslosung verspricht eine andere Stärke, eine Stärke, die uns gut tun könnte: Was macht mich denn wirklich stark? Wirklich stark fühle ich mich, wenn ich weiß: da hält jemand bedingungslos zu mir. Da stärkt mir jemand den Rücken. Da liebt mich jemand ohne Vorbehalte. Und dem glaub ich das. Manchmal schenken mir Menschen dieses Gefühl – aber immer schenkt es mir Jesus Christus. Ich muss mich keinem beweisen und muss mich nicht zum Narren machen oder mit den Wölfen heulen.
Liebe und Glauben machen stark! Und sie führen in die Gemeinschaft: ich muss nicht mehr alles alleine schaffen – trotzig und einsam. Sondern ich kann die Menschen um mich herum wieder in den Blick bekommen, die mit mir unterwegs sind, die für mich da sind, und für die ich da sein kann. So geliebt werde ich selber liebenswert und liebensfähig. Und das macht stark.
Mit dem Versprechen der Jahreslosung, kann ich wie damals Paulus erkennen: wenn ich schwach bin – dann verlasse ich mich nicht nur auf mich selber (mein Können, meine Gesundheit...). Sondern dann verlasse ich mich auf Gott. Der ist stark und der stärkt mich. Denn seine Kraft ist in den Schwachen mächtig.


Heike Stijohann
(Februar 20112)