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1. Korinther 15,42

 

Es wird gesät–

nicht nur jetzt im Frühling in unseren Gärten, sondern das ganze Jahr über auch in unseren Gemeinden:
im Kindergarten das Vertrauen, dass Gott alle Menschen liebt
im Konfiunterricht die Neugier, was der Glaube mit meinem Leben zu tun hat
im Gottesdienst vom Krabbelkind bis zur 102-Jährigen im Seniorenheim die Liebe zu den Geschichten der Bibel
in den Gruppen und Kreisen die Möglichkeit zu erleben: Ich bin nicht allein
in Besuchen die Zuwendung Gottes zu jedem Menschen
in vielen Projekten die Hoffnung auf Gerechtigkeit.
Wir säen die Hoffnung auf eine neue Welt, in der es anders zugeht als wir es jeden Tag erleben: gerechter, ehrlicher, friedlicher, barmherziger.
Wir säen und wir hoffen, dass etwas aufgeht. Auch dort, wo wir uns das gar nicht vorstellen können. Wo der Boden hart und trocken ist.
Wir hoffen – und das nicht ohne Grund.

Es wird gesät verweslich

… beginnt der Apostel Paulus seine Antwort auf die Frage der Gemeinde in Korinth, wie das wohl geht mit der Auferstehung der Toten - und fährt fort …

und wird auferstehen unverweslich.“

Dieser Vers ist als Monatsspruch für den April ausgesucht. Und Paulus setzt ihn fort:

„Es wird gesät in Schwachheit und wird auferstehen in Kraft.“ (1. Kor 15,42f)

Aus dieser Kraft dürfen wir schon heute leben.
Dietrich Bonhoeffer, dessen Todestag sich am 8. April zum 75. Mal jährt, hat in seinen Briefen aus dem Gefängnis geschrieben: „Von der Auferstehung Christi her kann ein neuer, reinigender Wind in die gegenwärtige Welt wehen ....“ (Brief vom 27.3.1944) Ein Vertrauen darauf, dass Ostern geschieht, kann Kräfte freisetzen, die „die Welt aus den Angeln“ heben lassen. Dietrich Bonhoeffer hat das versucht durch seine Beteiligung am Widerstand gegen das Naziregime und durch seine Unterstützung des Attentats an Hitler. Und obwohl er mit seinem Versuch gescheitert ist, hat er doch wohl bis zu seinem Tod nicht die Zuversicht verloren, dass Gottes Gerechtigkeit sich in der Welt durchsetzt. Seine letzten Worte, über einen Boten gerichtet an seinen väterlichen Freund Bischof Bell sind Zeugnis davon: „ Sagen Sie ihm, dass dies für mich das Ende ist, aber auch der Anfang ....“
Von der Auferstehung leben – das heißt doch Ostern!
In diesem Sinne wünsche ich Euch und Ihnen allen gesegnete Ostern – nicht nur an den zwei Tagen im April.

Mit herzlichem Gruß,
Ihre Pastorin
Petra Stork
(April 2020)