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Richter 5, 32

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Die den Herrn lieb haben sollen sein,
wie die Sonne aufgeht in ihrer Pracht!
(Richter 5,31)

Ein herrlicher Satz, der selbst schon wie ein Sonnenaufgang klingt. Wer einen Sonnenaufgang z. B. in den Bergen erlebt hat, vergisst das nicht mehr: da ist man extra aufgestanden, schon ganz früh los gewandert, um – wenn man dann oben ist – die Sonne aufgehen zu sehen. Gemächlich taucht die erst dunkelrote, dann hellrote, dann tiefgelbe Sonne auf und wandert immer höher. Und alles, worauf ihr Schein fällt, erstrahlt in diesen Farben, in diesem Licht.

Da geht die Sonne auf!!! Welch eine Verheißung! Welch eine Hoffnung! Aller Alltagsärger, alle Anstrengung vergessen, wenn die Sonne aufgeht! Ein neuer Tag, ein neues Licht, ein neuer Anfang!

Die den Herrn lieb haben sollen sein,
wie die Sonne aufgeht in ihrer Pracht!
Diese Verse stehen am Schluss eines Liedes im Buch der Richter, das Deborah 1000-1100 Jahre vor Christus singt, nachdem das Volk von der Unterdrückung durch die Kanaaniter befreit ist:

Obwohl das Volk Israel sich immer wieder verstrickt hatte, hatte Gott sie nicht fallen gelassen. Und deshalb singt Deborah dieses Loblied: Gott hat uns gerettet, Gott hilft uns, das Alte liegt hinter uns und ist überwunden (auch die alte Schuld!). Es gibt einen neuen Anfang. Und in diesem neuen Anfang können auch die Menschen aufatmen, aufstehen, und schließlich selber leuchten.

Das ist es aber auch, was ich mir selber immer wieder wünsche: trotz aller Verstrickung und Schuld jeden Tag einen neuen Anfang machen können, das Alte loswerden dürfen, den Ärger und die Anstrengung hinter sich lassen, aufstehen, aufgehen und strahlen!

Die Kraft, die ich dazu brauche, kann mir der Glaube an Jesus Christus geben: er ist das Licht, das in die Welt gekommen ist. Das ist es doch, was wir an Weihnachten gefeiert haben:

Gott kommt in die Welt. Gott rettet, er hilft, das Alte darf hinter uns liegen. Er selbst ist das Licht, das alle Finsternis besiegt.

Er ist das Licht, das mir ins Herz scheint, und das meine Dunkelheiten aufdeckt, das mein Leben in einem neuen Licht erscheinen lässt. In seinem Licht kann ich deshalb auch selber immer wieder aufstehen, gehen und selber anfangen zu strahlen.


Die den Herrn lieb haben sollen sein,
wie die Sonne aufgeht in ihrer Pracht!
Dieses Licht verlöscht nicht – es wird immer mehr. In seiner Zuwendung können Menschen wachsen, in den Glauben hinein wachsen sozusagen. Mit der Liebe Gottes können wir selber lieben und licht werden, weil er der Liebe Kraft und Nahrung gibt.

Die den Herrn lieb haben sollen sein,
wie die Sonne aufgeht in ihrer Pracht!

Heike Stijohann