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Psalm 73, 23-24

an ps73 23Inzwischen teile ich die Erfahrung der älteren Generation. Mit zunehmendem Alter vergeht die Zeit immer schneller.
Die Jahresmitte haben wir schon überschritten, in weniger als einem halben Jahr ist Weihnachten schon wieder vorüber. Da macht es Sinn, inne zu halten, stehen doch der Monatsspruch für den Juli und die Jahreslosung, die uns durch dieses Jahr begleitet, in unmittelbarem Zusammenhang: Voller Vertrauen spricht der Psalmbeter zu Gott: „Dennoch bleibe ich stets an dir; denn du hältst mich bei meiner rechten Hand und nimmst mich am Ende in Ehren an.“ Und wenig später fasst er sein ganzes Vertrauen in dem einen Satz zusammen: „Gott nahe zu sein ist mein Glück“. Dabei wird ihm der eine wie der andere Glaubenssatz nicht leichtfertig über die Lippen gekommen sein, denn er musste die bittere Erfahrung machen, dass die Formel „Sei fromm und tue Gutes, dann geht es dir auch gut!“ – so einfach nicht aufgeht.
Dass der Beter trotz allem, was er durch- und aushalten muss, an Gott festhalten kann, gleicht einem Wunder. Der Beter hadert, klagt und zweifelt - und am Ende ist er voller Trost und Zuversicht. Gott hat ein Wunder an ihm getan. Er hat Gott gespürt wie einen Menschen, der seine Hand ergreift oder sie ihm zuwendend auf die Schulter legt. „Du hältst mich bei meiner rechten Hand,“ spricht der Beter zu Gott. „Ehe ich meine Hand nach deiner ausstrecke, hast du mich schon ergriffen.“
Hände, die uns gereicht werden, können uns zum Zeichen werden: So hat Gott meine Hand schon ergriffen und hält sie in seinen Händen: Mein Leben lang tut er das und am Ende wird er nicht nur meine Hand halten, sondern mich in seine Arme nehmen und „in Ehren annehmen“.
Ein guter Gedanke zur Jahresmitte und auch um wieder zu entdecken, welches Glück ich habe, dass Gott mir nahe und auf meiner Seite ist - zu allen Zeiten.
Manchmal brauche ich Muße und Ruhe, um dafür wieder empfindsam zu sein. Die Sommerwochen mit Ferien und Urlaub, in der Nähe oder Ferne, können auch dafür eine Atempause sein.
Auch im Namen des Kirchenvorstandes wünsche ich Ihnen sonnige Sommerwochen, erholsame Tage und in allem Gottes Segen.

Iris Opitz-Hollburg
Monatsspruch Juli 2014