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Jesaja 43, 19


  

Gott spricht:
Siehe, ich will ein Neues schaffen,
jetzt wächst es auf,
erkennt ihr´s denn nicht?
Jesaja 43,19a
Jahreslosung 2007

Ein Gärtner, der mitten im Winter seinen Garten für den Frühling vorbereitet. Er gräbt an einigen Plätzen den Boden um, lockert die Erde für neue Bäume und Sträucher, hier und da bringt er Samen von Pflanzen aus, an anderen Stellen steckt er Blumenzwiebeln. Aber er tut es nicht unbedacht, vielmehr pflanzt, sät und steckt er, so wie er sich das schon lange vorgenommen hat. Sein Garten ist sein Alles! Er soll schön aussehen, die Pflanzen sollen gedeihen, genug Sonne bekommen. Doch der Gärtner will keinen Ertrag! Ihm geht es um die Bäume, die Blumen, die Gräser und Sträucher selbst: Es soll ihnen gut gehen, er will sich freuen an ihnen.
Dieser Gärtner ist Gott. Er selbst muss nicht von seinem Garten leben. Es ist umgekehrt: Der Garten lebt von ihm! Und mit uns Menschen ist es gleich. Unser Platz im Garten der Welt entspricht dem Plan Gottes. Der ewige Gärtner hat alles getan, dass wir wachsen und gedeihen können. Es fehlt uns nicht an Nahrung und Luft. Und ... Alles, was Gott will, ist, dass seine Menschenkinder Freude haben, sie in seiner Welt fröhlich zusammenleben und jeder ein Lebensrecht hat.
Aber der Garten der Welt entspricht dem an vielen Stellen nicht. Statt Harmonie herrscht Unfrieden. Und nur hier und dort kann sich der Gärtner an dem erfreuen, was er gesät und gepflanzt hat.
Ich denke, nicht nur Gottes Welt, auch unser persönliches Leben ist wie ein Garten. Auch mit uns hat der „Gärtner“ seinen Plan. Auch den Boden unseres Lebens gräbt er immer wieder um. Er sorgt dafür, dass es wachsen kann. Und er will Freude an mir haben.
So ist im Garten unseres Lebens vieles ähnlich wie im großen Garten der Welt. Eines aber ist an­ders. Im Garten unseres Lebens liegt zwar manches an der Pflege und den Bedingungen, die uns der Gärtner schafft, viel aber liegt auch an uns selbst: Wir können uns die Hand des Gärtners gefallen lassen oder uns ihr entzie­hen. Wir können mit dem auskommen, was Gott uns schenkt, zufrieden sein oder das bean­spruchen, was anderen gehört und was sie zum Leben brauchen.
Wie unsere Jahre bisher aber auch gewesen sein mögen, hören wir zu Beginn des neuen Jahres dieses Wort des Propheten Jesaja:
„Gott spricht: Siehe, ich will ein Neues schaffen, jetzt wächst es auf, erkennt ihr‘s denn nicht?“
Es ist, wie wenn der Gärtner mit einem Baum noch ein­mal einen ganz neuen Anfang macht. Es wird an uns liegen, ob wir uns Gottes liebevolle Pflege im begonnenen Jahr gefallen las­sen. Und es wird auf unsere Augen, Ohren und unser Herz ankommen, ob wir das, was seine güti­gen Hände mit uns tun, wahrnehmen. Denn unser Gott ist leise, arbeitet an uns in der Stille und tut selbst seine Wunder an uns vorsichtig und ohne uns fest anzupacken. Wir müssen schon genau hinsehen und feinfühlig werden:
Wenn ein Krokus durchbricht durch harten Boden, dann sehen unsere Augen, wenn sie nur deutlich hin­schauen, schon vorher feine Sprünge in der Erdkruste. So ist das auch mit der Liebe, die Gott uns in diesem Jahr schenken will! Gehen wir behutsam mit den er­sten Zeichen der Liebe um, dass wir nichts zerstören, was wachsen will!
Mit unserem Glauben ist es genauso! Sehr zart ist er am Anfang, aber doch deutlich und wunderbar anders gefärbt. Geben wir ihm Zeit und Raum, dass er sich entwickeln kann und später Früchte treiben kann. Es ist ein Gott der Hoffnung, der unser Bestes will: Gesunden aufrechten Wuchs, Blühen und Frucht, Farbe und Schönheit. Wehren wir uns nicht gegen seine Hände! Lassen wir uns seinen Plan gefallen. Dann kann dieses Jahr das Jahr werden, in dem der Garten un­seres Lebens reichlich Früchte trägt.
„Gott spricht: Siehe, ich will ein Neues schaffen, jetzt wächst es auf, erkennt ihr‘s denn nicht?“
Vielleicht denken wir in der kommenden Zeit immer wieder einmal an das Bild vom Garten und an den Gärtner, der unser persönliches Leben mit viel Liebe und unendlicher Fürsorge ges­talten und begleiten will.

Anika Buchert