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Ich möcht’, dass einer mit mir geht

Liebe Leserinnen und Leser,
gerne singen wir bei den Konfirmationsgottesdiensten, die wir dieser Tage
in den Kirchengemeinden Horn, Leopoldstal und Bad Meinberg feiern,
das Lied mit folgendem Text:

1. Ich möcht’, dass einer mit mir geht, der’s Leben kennt, der mich versteht,
der mich zu allen Zeiten kann geleiten. Ich möcht’, dass einer mit mir geht.

2. Ich wart’, dass einer mit mir geht, der auch im Schweren zu mir steht,
der in den dunklen Stunden mir verbunden. Ich wart’, dass einer mit mir geht.
Evangelisches Gesangbuch Nummer 209

Dass uns jemand Mut zuspricht, Gewissheit und Zuversicht, das ist der beständige Wunsch von Menschen, die sich auf dem Weg durch ihr Leben befinden. Für Konfirmandinnen und Konfirmanden genauso wie für alle anderen.
Angst sich in einer Welt zu verlieren,
Angst nicht mehr mitzukommen,
Angst allein zu sein.
Und niemanden zu haben, der dieses Gefühl der Unsicherheit versteht, einem nur ausreden will, was man fühlt. Das erleben Menschen oft. Aber Gefühle lassen sich nicht wegreden.
Auch Jesus konnte das nicht:

3. Es heißt, dass einer mit mir geht, der’s Leben kennt, der mich versteht,
der mich zu allen Zeiten kann geleiten. Es heißt, dass einer mit mir geht.

So oft hat Jesus das bewiesen: Angst lässt überwinden durch Zugeben, Benennen, Aushalten und Vertrauen. Bei der Stillung des Sturmes, die für die Bedrohung durch Naturgewalt steht. Bei der Begegnung mit Krankheit, bei der Erfahrung von Ausgrenzung, immer dann, wenn durch Jesus eine neue Gemeinschaft möglich wird: Mit Zöllnern, mit Sündern, mit den wenig Anerkannten seiner Zeit.
Und sogar bei seinem eigenen Erleben von Leiden, Gefahr, Schmerz und der Bedrohung mit dem Tod. Er gibt es zu: Seine Zukunft macht ihm Angst. Und zugleich weiß er sich in dieser Angst in der Hand seines Vaters geborgen.

Angst kann man nicht wegreden. Auch Jesus konnte das nicht. Was uns sein Beispiel zeigt, ist, dass man Angst überwinden kann, das geht, wenn man wie Jesus es getan hat, seine Angst in ein größeres Vertrauen einbettet. Leichter wird das, wenn man es gemeinsam mit anderen tut.
Vielleicht ist das ja mal einen Versuch wert, auch Ihren. Besuchen Sie unsere Gottesdienste. In Horn, Leopoldstal und Bad Meinberg, singen Sie mit uns. Gegen die Angst und im Vertrauen auf Christi Wegbegleitung.
Dann klingt es am Ende so für uns alle:

4. Sie nennen ihn den Herren Christ, der durch den Tod gegangen ist;
er will durch Leid und Freuden mich geleiten. Ich möcht’, dass er auch mit mir geht.

Herzliche Grüße, Ihre Pfarrerin
Annette Schulz aus der
Kirchengemeinde Leopoldstal