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Kindertagesstätte Arche Noah

4. Die pädagogische Arbeit - Konzeption

4. Die pädagogische Arbeit

 

Inhaltsverzeichnis Konzeption

Der pädagogische Ansatz

Aus den Bedürfnissen der Kinder und den gemachten Beobachtungen ergibt sich für unsere Arbeit das pädagogische Handeln, der Situationsansatz.

Der Situationsansatz verfolgt das Ziel, Kinder unterschiedlicher sozialer und kultureller Herkunft darin zu unterstützen, ihre Lebenswelt zu verstehen und selbstbestimmt, kompetent und verantwortungsvoll zu gestalten.
Dazu werden in der Kita zielgerichtet alltägliche Lebenssituationen von Kindern und ihren Familien aufgegriffen. Zusammen mit den Kindern werden aus diesen Situationen Projekte erarbeitet. Durch dieses „Lernen an realen Situationen“ sollen die Kinder auf ihr zukünftiges Leben vorbereitet werden. Die Erzieherinnen berücksichtigen dabei in besonderem Maße auch die Wünsche und Bedürfnisse der Kinder sowie den familiären, sozialen und kulturellen Hintergrund und den Entwicklungsstand eines jeden Kindes.
Durch das Einbeziehen der Kinder in den Planungsprozess von Projekten, wird ihre Selbständigkeit und ihr Selbstbewusstsein gestärkt: Sie lernen ihre Meinung zu äußern. Genauso wie ihnen zugehört wird, hören sie auch den anderen zu und lernen so auch das Miteinander und Rücksicht nehmen auf andere.

 Leitbild des Situationsansatzes

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Alle Menschen haben Rechte, so natürlich auch die Kinder.
Durch Eigenaktivität soll sich das Kind selbständig entwickeln können.
Es soll lernen, seine eigene Meinung zu treffen und sich selbständig zu entscheiden,
dabei aber auch auf andere Rücksicht zu nehmen.
Die Erwachsenen sind dafür verantwortlich,
den Kindern eine verlässliche Beziehung und ein anregendes Umfeld zu bieten,
so dass sie angeregt werden zu Eigenaktivitäten und Weiterentwicklung.
(Quelle: Wikipedia)

 

Eingewöhnung der Kinder

Wir gestalten in unserer Kita die Eingewöhnungsphase der Kinder nach folgenden Schritten.
Jedes Kind ist anders und individuell. Aus diesem Grund werden sich auch die ersten Tage, Wochen und Monate für jedes Kind anders entwickeln. Wir kennen die Kinder noch nicht und so sind die Erfahrungen und Einschätzungen der Bezugspersonen wichtig.

Schritte der Eingewöhnung in unserer Kita:

    • Elternabend mit Festsetzung von sogenannten Schnuppertagen mit den Eltern.
    • Die Eltern erhalten den Aufnahmevertrag und den Fragebogen zur Aufnahme.
    • Schnuppertag - Das Kind lernt uns kennen, wir lernen das Kind kennen.
      An diesem Tag kommt das Kind in die Gruppe, die es zukünftig besuchen wird. Dies dient dem ersten Kennenlernen der Räumlichkeiten, der Erzieherinnen und der anderen Kinder.
      Die Eltern bleiben grundsätzlich mit in der Gruppe. Bitte nehmen Sie sich an diesem Tag die Zeit, Ihr Kind die ganze Zeit zu begleiten.
    • Aufnahmegespräch – Die Eltern als Experten für ihr Kind

Mitzubringen sind: Der Fragebogen, die Kopie des Impfausweises, der unterschriebene Aufnahmevertrag, das Untersuchungsheft (falls vorhanden) oder die ärztliche Bescheinigung.
Mit den Eltern wird der Fragebogen, der vorher ausgefüllt wird, besprochen. Dabei ist es für uns besonders wichtig, im Vorfeld der Aufnahme, etwas über die Entwicklung des Kindes vor dem Besuch der Kita zu erfahren.
Es wird miteinander besprochen, wie die Eingewöhnungsphase bei der Aufnahme des Kindes organisiert und geplant wird.
Für die Eingewöhnung von Kindern unter drei Jahren wurde das „Berliner Eingewöhnungsmodell“ entwickelt, dass in unserer Kita Berücksichtigung findet. Dieses bindungsorientierte Konzept berücksichtigt insbesondere die Bindung des Kindes zu den Eltern und Erzieherinnen. Es unterteilt die Eingewöhnungszeit in verschiedene Phasen: In der so genannten Grundphase besucht ein Elternteil zusammen mit dem Kind die Kita für circa eine Stunde pro Tag an mehreren Tagen hintereinander. Nach 4 bis 5, in der Praxis manchmal auch 6 Tagen, verlässt der Elternteil die Kita das erste Mal für eine sehr kurze Zeit. Je nachdem, wie das Kind mit der Situation umgeht, wird anschließend eine kürzere oder längere Eingewöhnungsphase festgelegt. Es folgen eine Stabilisierungs- und eine Schlussphase. Bei Kindern ab 3 Jahren werden die Phasen des Modells übernommen, jedoch stärker individuelle Absprachen getroffen. In der Eingewöhnungsphase wird das Kind beobachtet. Evtl. werden gemachte Absprachen, aufgrund des Verhaltens des Kindes verändert.

Partizipation der Kinder als wichtiges Instrument der Selbstbildung:
Partizipation im Kindergarten heißt, die Kinder bei einigen konkreten Entscheidungsfindungen mit einzubeziehen. Es gibt viele verschiedene Stufen der Partizipation im Kindergarten. Für uns ist es wichtig, die Bedürfnisse und Wünsche der Kinder bestmöglich in die täglichen Abläufe einbeziehen zu können. Das Kind soll nicht das Gefühl haben, dass es im Kindergarten die Zeit absitzt, bis es von den Eltern abgeholt wird.
Das Kind soll von den Erziehern nicht nur beschäftigt werden, sondern das Gefühl vermittelt bekommen, dass es in die Abläufe eingebunden wird und sich somit produktiv entfalten kann. Solche Entfaltung beginnt beim Ausdrücken eigener Ideen und Wünsche bis hin zur eigenständigen Umsetzung mithilfe anderer Kinder oder der Erzieher.
Bei uns im Alltag:

    • Die Kinder dürfen Regeln und Grenzen mitbestimmen. Diese Regeln gelten für die gesamte Einrichtung und geben den Kindern Halt und Sicherheit.
    • Im täglichen Morgenkreis planen wir mit den Kindern unseren Tagesablauf.
    • Das gleitende Frühstück ermöglicht den Kindern selbst zu bestimmen, wann, wo und mit wem sie frühstücken möchten.
    • Die Kinder wählen ihre Spielpartner, Spielecken und Spielmaterialien selbst aus. Unser gruppenübergreifendes Konzept ermöglicht den Kindern hier noch mehr Entscheidungsfreiheit.
    • Beim Mittagessen entscheiden die Kinder wieviel sie essen wollen.
    • Die Gruppenräume werden gemeinsam mit den Kindern gestaltet
    • Wir legen sehr viel Wert auf die freie Meinungsäußerung der Kinder. Die Entwicklung einer eigenen Meinung ist uns sehr wichtig.
    • Es werden wichtige Themen besprochen und darüber abgestimmt. Dies können sowohl Überlegungen für ein neues Projekt, als auch das Besprechen von Regeln, die den Kindergarten betreffen, sein.

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Die Bedeutung des Freispiels

Selbstbestimmtes Spiel ist für die ganzheitliche Entwicklung des Kindes ganz entscheidend.
In dieser Zeitspanne im Tagesablauf wählen die Kinder in möglichst freier Selbstbestimmung ihre Tätigkeit aus und gehen spontan aufbrechenden Spielbedürfnissen nach. Sie suchen sich ihr Spielmaterial und ihre Spielpartner allein aus, setzen sich selbst Ziele und Spielaufgaben, und bestimmen von sich aus Verlauf und Dauer eines Spieles.

Spielen und Lernen gehören zusammen. Spielen ist ein Grundbedürfnis und zugleich eine lustvolle Betätigung für ein Kind, gerade im Vorschulalter.
Im Spiel lernt ein Kind sehr viele Dinge:

    • Kontakte knüpfen, Freunde finden
    • Kreativität, Einfallsreichtum
    • sich an Regeln halten
    • sich ausdrücken, Begriffe bilden
    • mit Frustration umgehen
    • Dinge ordnen
    • auf sich stolz sein
    • denken – kognitive Fähigkeiten entwickeln
    • ein Bild von sich selbst aufbauen
    • • Konflikte lösen, Rücksicht nehmen, seine Sinne gebrauchen
    • körperliche Geschicklichkeit
    • Beobachten, sich konzentrieren
    • Gefühle mitteilen und ausdrücken
    • warten und zurückstecken
    • sich durchsetzen

 

Es befriedigt seine Neugier, seinen Nachahmungstrieb, emotionale Bedürfnisse und seinen Bewegungsdrang.
In spielerischer Auseinandersetzung mit der Umwelt entfaltet das Kind seine Stärken und lernt gleichzeitig seine Fähigkeiten und seine Grenzen kennen. Im Umgang mit Spielpartnern gewinnt es soziale Reife und entwickelt Lebenstüchtigkeit.

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Bildungsbereiche Praxisbeispiele aus unserer Kita

Soziale Kompetenz:
Empathie

    • Kinder dürfen bei uns ihre Konflikte eigenständig lösen, wir geben Kindern Hilfestellungen dabei
    • Wir fördern das gemeinsame Tun in Kleingruppen
    • Wir schaffen gemeinsame Erfolgserlebnisse unter den Kindern


Ästhetische, gestalterische Bildung:
Sinneserfahrung - Kreativität - Kunst u. Kultur

    • In den Gruppen gibt es ständig verschiedene Bastel –und Kreativmaterialien.
    •  Die Kinder haben ausreichendes Material um selbstbildend mit unterschiedlichen kreativen Techniken zu experimentieren.
    •  Es werden angeleitete Bastelaktionen angeboten.
    • Auf Schablonenarbeit wird verzichtet.
    • Beim Basteln wird dem Kind möglichst viel Raum für eigene Ideen und Umsetzungsmöglichkeiten gegeben. Das Kind arbeitet an der Gestaltung aktiv mit.
    • Es werden mit den Kindern Bilder von Künstlern betrachtet, um den Kindern verschiedene Kunstformen näher zu bringen.

Personale Kompetenz:
Selbstständigkeit - Neugier - Ausdauer – Merkfähigkeit

    • Wir helfen den Kindern es selbst zu tun
    1. Wir geben den Kindern die Zeit es selbst zu tun
    2. Frühstücksbüfett, wo Kinder sich ihr Frühstück selbst zusammenstellen und zubereiten.
    3. Wir unterstützen die Kinder in ihrem Drang die Welt zu entdecken, durch Bereitstellung unterschiedlicher Materialien und Räume.

Mathematik:
Mengen und Zahlen - Zählfähigkeit - Rechenfertigkeit - geometrische Formen

    •  Zahlenland zur Förderung des Zahlenraumes bis 10
    • Bauen und Konstruieren in den Bauecken in den Gruppen
    • Experimentieren mit Gewichten und Mengen
    • Gemeinsames Backen und Kochen

Körperbewußtsein / Gesundheit:
Hygiene – Gesunderhaltung

    • Es gibt ein gesundes, gemeinsames Frühstück
    • Es gibt ein Mittagessen ohne Geschmacksverstärker und wenig Salz
    • Wir machen die Kinder auf wichtige hygienische Maßregeln des Alltags aufmerksam und üben dies mit ihnen.
    • Wir achten auf eine gesunde und sichere Umwelt für die Kinder

 

Bewegung und Motorik:
Grob- und Feinmotorik – Bewegungsfreude

    •  Ein gut ausgestatteter Bewegungsbereich mit zahlreichen Fördermöglichkeiten.
    • Psychomotorische und ergotherapeutische Therapiematerialien.
    • für Bewegungserfahrungen ist genügend Platz, und es ist ein fester Bestandteil des Kitaalltags.
    • Naturnahes Außenspielgelände
    • Es werden Beobachtungen über die motorische Entwicklung der Kinder gemacht und gezielte Angebote durchgeführt.
    • Begleitung und Unterstützung des Teams durch Ergotherapeuten.

Ethik und Religion:
Wertevermittlung - Bedeutung von Festen und Ritualen

    • Feste religionspädagogische Angebote im Kitaalltag
    • Enge Zusammenarbeit mit der evangelischen Kirchengemeinde Bad Meinberg
    • Gestalten von Festen im Jahresverlauf
    • Akzeptanz von anderen Religionen und Weltanschauungen und der aktiven Auseinandersetzung damit

Erschließung der Lebenswelt:
Lebenspraktische Fähigkeiten – Schulvorbereitung

    • Die Kinder ziehen sich selbstständig an
    • Die Kinder werden in die hauswirtschaftlichen Abläufe der Kita mit einbezogen
    • Wir bereiten die Kinder in diesen wichtigen Lernbereichen für die Schule vor:
      • Neugierde
      • Selbstvertrauen
      • Sozialverhalten
      • Selbstständigkeit
      • Lernfreude
      • Konzentration
    • Enge Zusammenarbeit mit der Grundschule, mit gemeinsamen Projekten und Besuchen( Siehe Übergang in die Schule)

Naturwissenschaft, Technik, Umwelt:
Bewusstsein für Natur u. Umwelt - Beschreiben - Vergleich - Bewerten - bewusstes Erleben und Verstehen

    •  Regelmäßig stattfindende Angebote in diesem Bereich in der Fördergruppe „ Kleine Forscher“
    •  Umwelterziehung auf dem naturnahen Außenspielbereich, mit vielen Pflanzen und Tieren
    •  Wasserspielbereich

Sprache:
Sprechfreude u. Fähigkeit - Artikulation - Sprachfluss - Rhythmus - Wortschatz - Grammatik - Satzbau – Dialog

    • Alltagsintegrierte Sprachförderung
    • Gezielte Angebote für Kinder mit einem erhöhten Sprachförderbedarf
    • Logopäden in der Kita
    • Sprachfördermaterialien
    • Leseecke, tägliches Vorlesen

Musik:
musikalische Förderung - Differenzierung des Hörsinns

    • Vielfältige Materialien zur auditiven Wahrnehmungsförderung
    • Tägliches Singen im Kitaalltag
    • Felixplakette für kindgemäßes Singen mit Kindern

Wahrnehmung:
visuelle - auditive - taktile Körperwahrnehmung

    • Die Körperwahrnehmung wird durch das Ansprechen der Sinne, Riechen, Schmecken, Fühlen und Sehen gefördert. Durch Bewegung bekommen Kinder ein Gefühl für den Raum.
    • Wahrnehmungserfahrungen machen die Kinder durch das Spielen mit Naturelementen, wie z.B. Matschen mit Erde, Sand und Wasser.
    • In den Gruppen gibt es vielfältige Spiel und Beschäftigungmaterialien die die Sinne der Kinder anregen.
    • Es gibt feste Angebote im Bereich der Psychomotorik.

Methodische Kompetenz:
Logisches Denken / Querdenken - Forschendes Lernen - Fantasie - Anwendung von Wissen

    • „Kleine Forscher“
    • Spiele zur Förderung des logischen Denkens
    • Erzählen und Zuhören
    • Quiz
    • Freies Basteln
    • Bauen

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Übergang in die Schule

Der Übergang unserer Kinder von der Kita in die Schule, hat in unserer Kita einen hohen Stellenwert.
Die Schulanfängerkinder werden im letzten Jahr vor der Schule in der Vorschulgruppe „Maxi.Kids“ gestärkt, um möglichst fließend und reibungslos in diesen neuen Lebensabschnitt zu wechseln.
Wir fördern die Kinder in den Lernkompetenzen:

    • Neugierde
    • Selbstvertrauen
    • Sozialverhalten
    • Selbstständigkeit
    • Lernfreude
    • Konzentration

Dabei versuchen wir bei den Stärken der Kinder anzusetzen. Die Kinder sollen Lernen und Neues Kennenlernen, als etwas Schönes erleben. Unsere Schulanfänger arbeiten viel zusammen und lernen die anderen Kinder zu respektieren, eigene Bedürfnisse zu äußern, aber auch zurückzustellen, wenn es einen Kompromiss erfordert. Dies sind wichtige Voraussetzungen, um in der Schule teamfähig zu sein.

Wir arbeiten eng mit benachbarter Grundschule zusammen. In regelmäßigen Arbeitskreisen mit Erzieherinnen und Lehrern, werden gemeinsame Aktionen, Projekte und Besuche geplant. Durch diese Maßnahmen lernen Kinder die Lehrer und das Gebäude der Grundschule kennen. So wird zum Beispiel etwa für die Klassenräume der Schule gebastelt. Die Kinder haben bei Schuleintritt einen Wiedererkennungseffekt. „ Hier hängt schon etwas von mir!“

Einige Beispiele der Zusammenarbeit:

  • Gemeinsames Singen von Laternenliedern in den ersten Klassen am Schulvormittag.
  • Durchführen gemeinsamer Projektwochen zu bestimmten Themen
  • Besuchstage in der offenen Ganztagsschule (OGS)
  • Besuch der Lehrerinnen in der Kita
  • Gemeinsame Entwicklungsgespräche in der Kita mit Erzieherinnen, Eltern und Lehrern der Grundschule, im letzen Jahr vor der Schule
  • Gemeinsamer Arbeitskreis Grundschule-Kita
  • „Schnuppertage“ mit Unterricht in den Klassen
  • „Dekotag“ zum Basteln von Dekorationen in der Grundschule

Das religionspädagogische Konzept.

Unsere evangelischen Kindergärten im Kontext der Gemeinde

„Lasset die Kinder zu mir kommen und wehret ihnen nicht; denn solchen gehört das Reich Gottes.“

Kinder haben ein Recht darauf, zu erfahren, was der Glaube für sie bedeutet, und wie er ihr Leben bereichern kann!
Kindern gehört das Reich Gottes. Aber dafür ist es nötig, dass ihnen jemand davon erzählt.
Dass es Menschen gibt, die ihnen Halt und Geborgenheit durch den Glauben, das Wissen geliebt und so gewollt zu sein, die Erfahrung von Gemeinschaft und Rücksichtsnahme vermitteln. Dass es Menschen gibt, die ihnen biblische Geschichten erzählen, die mit ihnen singen und beten.

Die evangelische Erziehung in unseren Kindergärten ist deshalb eine Möglichkeit für Eltern und Paten (und Gemeinde!), ihrem Taufversprechen nachzukommen. (2)

Darüber hinaus umfasst eine lebendige Gemeinde alle Generationen. Ein wichtiges Element unseres Gemeindelebens sind dabei unsere Kindergärten.

Erzieherinnen und Kinder, gemeinsam mit den Pastorinnen, feiern und gestalten lebendige Familiengottesdienste und Feste und bereichern damit das Gemeindeleben.

Die Kinder bilden ein Bindeglied zwischen der kirchlichen Gemeinschaft und den jungen Eltern, die in dieser Phase ihres Lebens oft nur sporadischen Kontakt zur Gemeinde haben. Vieles von dem, was die Kleinen im Kindergarten an positiven Glaubenserfahrungen machen, tragen sie in die Familien weiter.

Mit den Kindergärten kommt die Gemeinde auch in besonderer Weise ihrer diakonischen Verpflichtung nach, indem sie Hilfestellung bei der Erziehung und Wertevermittlung bietet.

„Lasset die Kinder zu mir kommen ...“, unsere beiden Einrichtungen, der Kindergarten Arche Noah und die Kindertagesstätte Regenbogen, sind der Versuch, diesen Satz Jesu in der Gemeinde und mit der Gemeinde zu leben.

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In kindgemäßer Form hören und erleben die Kinder, dass sie von Gott geliebt und angenommen werden, Dass sie ein Teil einer christlichen Gemeinschaft, der ev. Kirchengemeinde Bad Meinberg sind.
Das Erzählen von biblischen Geschichten, Ritualen und Grundfragen des Glaubens sind ein wichtiger Teil unserer Arbeit im Kindergarten.
Im Morgenkreis wird zusammen mit den Kindern gebetet. Entweder beten alle ein vorgegebenes Gebet, oder es wird mit eigenen Worten gebetet.
In diesen Gebeten danken wir Gott für alles, was er uns schenkt.
Außerdem erzählen wir Gott von Probleme, Ängste und Ärgernissen.
Die Kinder erfahren, dass sie sich bei Gott aussprechen und sie sich dadurch besser fühlen können.
Für die Kinder liegen Bilderbücher mit biblischen Geschichten aus. Die Kinder schauen sich diese Bücher alleine an oder sie werden vorgelesen und mit den Kindern besprochen.
Es werden Geschichten über Gott erzählt, christliche Feste gefeiert und Lieder über Gott gesungen.
Unser Pfarrer besucht regelmäßig unseren Kindergarten, um mit den Kindern Themen den Glauben betreffend zu erarbeiten.

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Wir vermitteln den Kindern Gott in erster Linie als Freund. Die Kinder können erleben, dass Gott immer zu ihnen hält und sie liebt, wie sie sind. Wir vermitteln Glauben ohne Zwang und Druck. Die Kinder sollen selbst entscheiden, ob sie an Gott glauben wollen.
In unserem Kindergarten kommen immer mehr Kinder aus konfessionslosen Elternhäusern oder Elternhäusern mit anderem Glauben.
Vieles was wir im Kindergarten besprechen oder erleben, übertragen die Kinder in das Elternhaus. Wir erreichen also auch Eltern mit den religionspädagogischen Inhalten unserer Arbeit.
Andere Religionen werden nicht ausgegrenzt. Wir meinen, es gehört zum Glauben dazu, Andersgläubige zu tolerieren und zu akzeptieren.
Wir binden regelmäßig andere Gruppen der Gemeinde, das Gemeindehaus und die Kirche in unsere Arbeit mit ein. Die Kinder erleben sich so als einen Teil unserer Kirchengemeinde.

Unsere U3 Gruppe

Seit dem Kindergartenjahr 2005/06 haben wir die Möglichkeit, Kindern unter 3 Jahren einen Kindergartenplatz anzubieten.
In der U-Drei Gruppe ist uns vor allen Dingen wichtig, den Kindern Geborgenheit und Zuwendung mit festen Bezugspersonen zu bieten. Für Kinder in diesem Alter sind dieses wichtige Voraussetzungen, um im Bereich Bindungsfähigkeit und Urvertrauen, in sich und ihre Umwelt, eine gute Entwicklung zu gewährleisten.

Eingewöhnung der Kinder nach dem Berliner Model.

Wir gewöhnen die Kinder nach dem in der gesamten Kita angewandten Berliner Model ein.
Um die Eingewöhnungszeit für die jüngeren Kinder möglichst positiv zu gestalten, sind uns Absprachen und die Zusammenarbeit mit den Eltern besonders wichtig. Beginnend mit wenigen Stunden in der ersten Woche, kann sich die Zeit der Anwesenheit im Kindergarten langsam steigern bzw. die Anwesenheitszeit des Elternteils langsam verringern. Als Orientierungshilfe wird der Tagesablauf mit vielen Ritualen gestaltet.

Beobachtungen und Dokumentationen

Um die Entwicklung jedes einzelnen Kindes erfassen zu können, sind Dokumentationen der Beobachtungen aus dem Alltag, sowie besonderer Geschehnisse sehr wichtig. Auch in diesem Punkt, spielt der Austausch mit den Eltern eine große Rolle. In regelmäßigen Gesprächen, werden die Entwicklungsphasen der Kinder reflektiert und sonstige pädagogische Absprachen ermöglicht.

Voraussetzung und Ausstattung

Um die oben beschriebenen Situationen auch weiterhin erreichen zu können, sind die Räumlichkeiten der Arbeit mit unter 3-jährigen Kindern angepasst.
Um die Bedingungen für den Ruhe-und Wickelbereich zu optimieren, gibt es einen Differenzierungsraum (für Kleingruppenarbeit, für die Förderung der Integrativkinder uvm.), einen Wickelraum und zwei Schlafräume. Wenn es sinnvoll erscheint und von den Eltern gewünscht wird, können kleine Kinder über Mittag schlafen.
Die U-Drei Gruppe verfügt über einen separaten Spielplatz.

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Inklusion in unserer Kita

Inklusion heißt für uns „ganzes Bilden“. Darunter verstehen wir das normale
Zusammenleben und Lernen behinderter und nichtbehinderter Kinder.
Durch Zusammenführung behinderter und nichtbehinderter Kinder, sowie ihrer
Familien werden nicht nur Behinderte in die Welt der Nichtbehinderten integriert,
sondern auch die Nichtbehinderten in die Welt der Behinderten.
Durch früh mögliche persönliche Erlebnisse und Erfahrungen und das
Zustandekommen sozialer Beziehungen, kann Integration verwirklicht und vielleicht
Aussonderung vermieden werden.

Die Kinder lernen

  • sich gegenseitig kennen und akzeptieren
  • miteinander umzugehen
  • gegenseitig Schwächen und Stärken, Möglichkeiten und Grenzen zu
    akzeptieren (durch diese Förderung unterschiedlicher Fähigkeiten
    erfahren die Kinder, dass wir alle Stärken und Schwächen haben).

Gruppenstruktur/ Gruppengröße

Die integrativ betreuten Kinder verteilen sich auf unsere drei Kitagruppen. Diese haben eine Gruppenstärke von zweimal 20 Kindern. Dies ergibt sich daraus, dass der Förderbedarf der einzelnen Kinder nicht von Anfang an erkennbar ist, sondern sich die Bedarfe erst im Laufe der Zeit aufzeigen. Ein Wechsel der Kinder aus ihrer gewohnten Umgebung in eine gemeinsame Integrationsgruppe, ist aus sozial-emotionalen Aspekten nicht vertretbar. Aus Sicht der Inklusion würde dies außerdem eine beiderseitige Abgrenzung von Behinderten und nichtbehinderten Kindern zur Folge haben. Es wird darauf geachtet, dass die Gruppen nicht überbelegt werden.

Personal und Fachkräfte
Für eine gute qualifizierte Arbeit mit den integrativ betreuten Kindern ist uns eine gute personelle Ausstattung wichtig.
In unserer Kita gibt es zwei ausgebildete Integrationsfachkräfte mit jeweils 35 Stunden. Die berufserfahrenen Erzieherinnen haben die berufsbegleitende Langzeitfortbildung „Integration“ der Evta absolviert. Diese Ausbildung mit einem zertifizierten Abschluss dauerte drei Jahre. Dieser ist bei der Personalvereinbarung für Integrationskräfte anerkannt. Ihre ständige Weiterqualifikation durch Fortbildungsangebote, wie z.B. sensorische Integration bei Inge Flehmig/ Hamburg, wird vorausgesetzt und durchgeführt.
Je nach Anzahl der anerkannten I-Kinder werden weitere Personalstunden über die Integrationsgelder eingesetzt. Diese unterstützen die Integrationsarbeit im Gruppenalltag und entlasten die Integrationsfachkräfte.

Praktische Umsetzung des Integrationskonzeptes
Die Integrationskräfte sind keiner Gruppe in der Kita zugeordnet und arbeiten ausschließlich integrativ.
Ihre Aufgabenfelder sind:

  • Beobachtung und Diagnostik der Kinder mit Entwicklungsauffälligkeiten
  • Aufstellen von individuellen Förderplänen der einzelnen Integrationskinder
  • Durchführung gezielter Angebote, die sich am Förderbedarf der Kinder orientieren
  • Austausch mit Therapeuten und Institutionen
  • Elternberatung, Elterngespräche
  • Gestaltung des Übergangs der Integrationskinder in die Schule
  • Unterstützung der Leitung beim Erstellen der Integrationsanträge

Die Integrationskraft arbeitet nach einem festgelegten Wochenplan, indem die Förderzeiten jedes einzelnen Kindes aufgeführt sind. Die Kinder kennen „ihre“ festen Zeiten und können sich darauf einstellen. Diese Angebote werden mit den anderen Erzieherinnen abgestimmt und nachbereitet. Alle Angebote dienen der Integration in den normalen Gruppenalltag. Die Arbeit mit den Kindern verteilt sich auf den Vormittag, sowie auf den Nachmittag.

Für die qualifizierte Arbeit ist uns eine gute Ausstattung mit Fördermaterialien und Fachliteratur wichtig. In der Kita wurde in den letzten Jahren ein großer Teil an Materialien zur Unterstützung der Integrationsarbeit angeschafft. Nikitinmaterialien, Sprachförderspiele, Psychomotorikmaterialien, Spiele zur visuellen Wahrnehmung, Materialien zur Bewegungswahrnehmung, Audio Log 4 zur Unterstützung der auditiven Wahrnehmung und viele andere Medien, bereichern die tägliche Arbeit
Im Rahmen der Umbaumaßnahmen in den U-drei Bereichen, ist ein Raum zur Differenzierung entstanden, der auch für gezielte Einzel- und Kleingruppenförderung genutzt wird.

In die Arbeit mit den Integrationskindern sind Therapeuten in der Kita eingebunden. Zwischen den Therapeuten und der Integrationskraft findet ein intensiver Austausch statt.

Die Integrationsarbeit findet die volle Unterstützung des gesamten Kitateams. Es finden auch für die anderen Erzieherinnen Fortbildungen zum Thema Integration statt. In der alltäglichen Arbeit mit den I- Kindern werden die fachlichen Ressourcen der Mitarbeiterinnen genutzt und eingebunden. Die Erzieherinnen unterstützen die Förderarbeit durch gezielte pädagogische Angebote. Die Integrationsarbeit ist eine wichtige Bereicherung unseres pädagogischen Förderkonzeptes. Sie ist aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken.

 

 

 

Das Anderssein der anderen
als Bereicherung des eigenen Seins zu begreifen;
sich verstehen,
sich verständigen,
miteinander vertraut werden,
darin liegt die Zukunft der Menschheit.
Rolf Niermann

 

 

Prävention bei Kindern- Kinderschutz

Jedes Kind hat seine eigene Persönlichkeit, die es mit unterschiedlichen Mitteln und in unterschiedlicher Ausprägung zum Ausdruck zu bringen versteht. Nicht jedes Kind hat allerdings die Stärke, im Kontakt und Spiel sich gegenüber anderen zu vertreten und zu behaupten. In unserem Kindergartenalltag lernen die Kinder die Unterschiedlichkeiten der Anderen kennen und auch zu akzeptieren. Im Freispiel z.B. sollen Kinder auch „Nein“ sagen können, wenn sie mit einem anderen Kind nicht spielen möchten. Die Gefühle der Kinder spielen für die Selbstbehauptung eine zentrale Rolle. Damit Mädchen und Jungen zwischen den vielen Facetten von Gefühlen unterscheiden können, ist es wichtig, dass sie diese kennen und benennen lernen. Bilderbücher und Gefühls -Memorys. zeigen den Kindern bildhaft, mit welcher Mimik und Gestik ein Gefühl verbunden ist. Kinder lieben Geheimnisse und wissen auch, ob sie ihnen gut tun oder nicht. In unserer pädagogischen Arbeit vermitteln wir den Kindern, dass schlechte Geheimnisse weitergesagt werden dürfen. Auch wie Kinder sich Hilfe holen können, wenn sie mit einer Situation nicht zurechtkommen, wird im Rahmen der Präventionsarbeit mit ihnen aufgearbeitet. So werden im täglichen Miteinander Mädchen und Jungen in ihrem Selbstbewusstsein und ihrer Selbstbehauptung gestärkt.

Sexuelle Selbstbildung als wichtiger Teil von Prävention.

Sexualpädagogik ist ein Teil des pädagogischen Konzeptes im Umgang mit der kindlichen Entwicklung und Sexualität, welches ebenso eine (kultur-) sensible Herangehensweise im Umgang mit der Unterschiedlichkeit der Eltern berücksichtigt. .Kindliche Sexualität ist auf sich selbst bezogen, nicht auf einen anderen. Als wichtiger und natürlicher Bestandteil kindlicher Entwicklung, sollten sexuelle Aktivitäten bei Kindern nicht unterbunden werden.“ (aus: DUNKELZIFFER e.V., „Prävention im Kindergarten“)

Deshalb gilt in unserer Kita:

  • Doktorspiele sind grundsätzlich erlaubt
  • Die Kinder sind in gleichem Alter bzw. auf vergleichbarem Entwicklungsstand
  • Freiwilligkeit für alle Beteiligte
  • Keine Gegenstände in Scheide oder Po!
  • Keine Gewalt!

Diese Regeln werden mit den Kindern gemeinsam erarbeitet und besprochen.

Kinderschutz

Unsere Kita legt großen Wert auf die physische und psychische Unversehrtheit von Kindern. Eine Mitarbeiterin der Kita wurde als Kindeswohlbeauftragte nach § 8a 2.SGB VIII ausgebildet. Die Einschätzung einer Kindeswohlgefährdung ist immer eine diffizile Angelegenheit. Bei dem Prozess der Risikoabschätzung, ob ein von uns betreutes Kind gefährdet ist, werden immer die Kinder sowie die Personenberechtigten (neben den Erziehungsberechtigten können das auch z.B. Erzieherinnen, Stiefeltern, Tagesmütter etc. sein) mit einbezogen, sofern dies das Wohl der Kinder nicht gefährdet. Ferner erfolgt die Risikoabschätzung nicht von einer einzelnen Erzieherin, sondern immer im Zusammenwirken mehrerer Fachkräfte. In der Verfahrensweise bei konkreter Gefährdung des Kindeswohls hält sich die Kita an die vorgegebene gesetzliche Regelung/Verfahrensvorschrift und bezieht sich in den einzelnen Verfahrensschritten auf die fachlich-methodischen Beurteilungs- und Bewertungskriterien. Es besteht eine enge Zusammenarbeit zwischen der Kita und dem Kreis Lippe als zuständiges Jugendamt. Beratung und Unterstützung der Eltern vor Entzug oder Begrenzung des Elternrechts.
Alle Mitarbeiterinnen müssen ein ausführliches Führungszeugnis vorlegen. Unsere Erzieherinnen verpflichten sich, das seelische und körperliche Wohl der Kinder nicht zu gefährden. Sie sind angehalten, evtl. Verfehlungen ihrer Kolleginnen zur Anzeige beim der Leitung der Kita, oder dem Träger zu bringen.

Inhaltsverzeichnis Konzeption