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Evangelisch - reformierte Kirchengemeinde Horn

Geschafft

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Geschafft

Begrüßung im Gottesdienst anläßlich der Eröffnung nach dem Abschluß der Renovierungen

7. Mai 2023

2019 fingen wir an zu planen, unsere Kirche als Schmuckstück für Horn außen zu renovieren. Ein Gutachten wurde erstellt und Förderanträge beantragt. Die wurden leider zunächst abgelehnt, so dass unsere Planung ein Jahr ruhen musste. Dann wurden die Fördergelder genehmigt und 2020 erfolgte die Ausschreibung und ab Mai 2021 ging es schließlich los.
Aber haben Sie schon mal so ein altes Gebäude angestrichen? Abenteuerland!!! Erst muss die alte Farbe ab, war damals vielleicht die richtige, heute nach Denkmalschutzrichtlinien aber nicht mehr und sie war auch nicht wirklich gut abzubekommen.
Und wenn sie dann endlich soweit wie nötig ab war, bröckelt es hier und bröckelt es da. Unterarmtiefe Löcher in der Außenwand taten sich auf.
Eine Schatzsuche zwischen den Kirchenwänden war nicht erfolgversprechend. Leider haben die Erbauer der Kirche nur Schutt zwischen die Wände geworfen. Also keine Schätze, um die Sanierung günstiger zu machen. Tja, da mussten wir dann auf die Unterstützung und Förderung zurückgreifen. Die war ja echt nicht schlecht. Selbst frühere Gemeindemitglieder, die nun in aller Welt verstreut leben, haben mit Spenden den Außenanstrich unterstützt. Und dann die Unterstützung unserer Gemeindemitglieder, das war schon enorm.

Und nach der Planung des Anstriches hatten wir gedacht, das war‘s jetzt erstmal.
Na gut, unsere Gasheizung war ziemlich final. Mussten wir halt auch mal drüber nachdenken. Und dann kam dieses Projekt der Hannoverschen Landeskirche mit der Uni Chemnitz. Da ging das mit dem Nachdenken ziemlich flott, denn ausgerechnet unsere Kirche hatten die sich von schließlich unzähligen Kirchen in Deutschland ausgesucht. Schließlich lockte auch hier eine ordentliche Förderung. Und wie gesagt, unsere Heizung war eh final. Und dann wurde ab 2021 auch immer mehr von Emissionsreduzierung, co2 Neutralität gesprochen, Auflagen der Landeskirche. Und da wollten wir halt auch mal Vorreiter sein. Die lippische Landeskirche motivierte uns ebenfalls dazu, dieses Mammutprojekt zu starten.
Brav oder mutig wie wir sind, haben wir`s gemacht.
Schade, dass wir keinen Glasfußboden haben und Sie nicht sehen können, wo wir das viele Geld versenkt haben, im wahrsten Sinne das Wortes, denn ordentliche Gräben wurden hier in die Kirche gestemmt, Rohre verlegt und die Gräben wieder verschlossen. Wenn Sie also durch die Kirche gehen, sollten Sie ganz behutsam bei jedem Schritt an die Heizungsrohre unter ihren Füßen denken. Ein paar Fotos hier an der Seitenwand belegen die Bauarbeiten.
Und sie belegen auch den ganzen Dreck und Staub. Wenn Sie denken, eine normale Baustelle macht schon Dreck und Staub, stellen Sie sich das mal hier in der Kirche vor. Wer sollte das alles sauber machen. Aber wir haben ja schon ne ganze Menge engagierter Gemeindemitglieder, die auch putzen können. Auch das können Sie an der Bilderwand sehen, sie haben geputzt, bis der Rücken schmerzte. Und dann sind da ja unsere Angestellten, Herr Capelle, Herr Plagge, Frau Gerlitz, die haben die Kirche noch 2x geputzt. Ohne die sähe es immer noch wüst aus.
Was mir auch noch einmal sehr bewusst geworden ist, ist, dass unter der Kirchwiese ja mal ein Friedhof war. Und beim Verlegen der Rohre vom Gemeindehaus in die Kirche kamen doch eine Menge Gebeine zum Vorschein. Die Gebeine, die die Archäologen ausgegraben haben, haben wir feierlich im Beisein der Landeskirche wieder unter unserer Kirchwiese begraben.
Also, auf der Kirchwiese picknicken finde ich ok, aber eine Hundewiese muss der ehemalige Friedhof wirklich nicht sein.
Jetzt sind wir fertig!!! Denken Sie. Wundern Sie sich über nichts, die Wiese muss noch neu begrünt werden und der Innenraum der Kirche kann ja auch nen neuen Anstrich brauchen. Das wissen wir, aber erst mal wollen wir die offene Kirche genießen mit ja schon einigen Neuerungen.
Bei allem Baustress kann man nur sagen, was ein Glück, dass wir ihn jetzt hatten und ja eigentlich fertig sind. Die Kosten wären noch weiter gestiegen, die Lieferschwierigkeiten werden auch nicht besser, im Gegenteil, und die Betriebe haben volle Pläne. Die Rohre für die Körpernahe Heizung unter Ihren Bänken sind gerade in der Lackiererei. Also quasi auf dem Weg.
Auch wenn die Menschen immer öfter gesagt haben, seid ihr noch nicht fertig? So sind wir doch im Zeitrahmen geblieben und haben trotz Corona und Krieg ein ökologisches Riesenprojekt gemeistert.
Und das wollen wir in diesem Gottesdienst feiern.

Sabine Vogt
Kirchenvorstandsvorsitzende